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Praxistipp: Wale beobachten & fotografieren |
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Teil I: Fotoausrüstung:
Kamera, Objektiv und Einstellung |
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Wenn Sie
während einer Whale watching-Tour bloß auf Erinnerungsfotos aus sind, können Sie so
ziemlich jede Kamera, einschließlich Ihres Fotohandys benutzen. Sie werden
jedoch bald merken, wie schnell die Tiere unterwegs sind und dass sie
regelmäßig den rechten Zeitpunkt verpassen, bevor der Kopf wieder
untertaucht.
Um wirklich
gute und spektakuläre Aufnahmen von den Meeressäugern zu machen, eignen sich
digitale Spiegelreflexkameras mit Autofokus-Objektiven.
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a) Die Kamera |
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Achten Sie bei einer Neuanschaffung auf folgende Punkte: |
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angenehmes
Sucherbild und klare und übersichtliche Bedienbarkeit. So können
Sie sich rasch
einer veränderten
Aufnahmesituation
anpassen. |
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schnelles
Autofokus-System mit Schärfe-nachführung und schnelle
Serienbild-
aufnahme: Ab fünf Bildern pro Sekunde bekommen sie
einzelne Sprungphasen mit. |
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Ab 8 Megapixeln
liegen sie bereits
oberhalb dessen,
was Objektive mittlerer Preisklasse auflösen können. Ausreichend für
Ausdrucke im Format DIN-A3 und größer. |
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Schaffen Sie gleich einen Zweitakku
und zwei Speicherkarten á 1 GB
(oder größer) an! |
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Eine gute
semiprofessionelle digitale
Spiegelreflexkamera
bekommen Sie heute
schon für unter 1000,- €.
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Damit habe ich die
meisten Aufnahmen gemacht:
Canon EOS 20D & Tamron
Megazoom 18-200 mm |
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Richtige Profis haben
zu Ihrem Wechselobjektiv
gleich die passende
Zweitkamera.
(Bruno Dittrich beim
Whale watching vor La Gomera) |
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b) Das Objektiv
Megazooms: Zu diesem Objektivtyp sollten Sie greifen, wenn Sie über
ein schmales Budget verfügen. Hier sind Sie mit einer Brennweite von 18 -
200 mm sehr gut bedient. Unschlagbarer Vorteil: Sie können sich ziemlich
jeden Objektivwechsel ersparen und gerade auf spontane, unerwartete
Situationen sofort reagieren. Die Abbildungsleistung der Megazooms lässt
jedoch im Detail nach, besonders an scharfen Kanten. Üblicherweise liegt die
maximal erreichbare Auflösung deutlich unter der Kapazität einer
8-Megapixelkamera. Allerdings sind die Megazooms einiger Markenanbieter
nicht so schlecht wie ihr Ruf!
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Hochwertiges Tele-Zoomobjektiv:
Sie zeichnen sich durch eine pixelgenaue brillante Bildwiedergabe, einen
schnellen und präzisen Autofokus, sowie eine hohe Lichtstärke aus. Solche
Objektive bieten in der Regel nicht mehr als einen dreifachen Zoom. Mit der
Brennweite 70 - 200 mm sind Sie gut bedient. Für den Fall, dass
Delfine unmittelbar in der Bugwelle reiten, sollten sie jedoch ebenfalls ein
Normal- bis Weitwinkelobjektiv bereit halten.
Die Nachteile hochwertiger Tele-Zoomobjektive liegen
nicht nur in den
Anschaffungskosten bis weit über 1000,- €, sondern auch in ihrer
unhandlichen Größe und dem Gewicht. Außerdem sind Sie auf kleineren
Walbeobachtungsbooten häufig
Spritzwasser und Sprühnebel ausgesetzt, was einen Objektivwechsel
kritisch macht.
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c) Kameraeinstellung |
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Die
Belichtungskorrektur wird entweder als
Skala oder als Zahl
auf dem Monitor angezeigt.
Mit -⅔
oder -1 liegen Sie meistens richtig! |
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Das
Histogramm zur Kontrolle
der
richtigen Belichtung: |
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unterbelichtet
richtig
überbelichtet |
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Im Menü Bildeinstellung
Schärfe
und Kontrast auf
Minimum setzen! |
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Der Modus Zeitautomatik bzw.
Blendenvorwahl lässt sich an
dem Rädchen einstellen.
die Werte für Blende und Verschluss-
zeit werden auf dem Monitor angezeigt.
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Richtige Belichtung:
Der häufigste Fehler, den
Kanaren- und Gomera- urlauber bei der Digitalfotografie machen, ist Überbelichtung: Die
Bilder wirken unnatürlich grell und helle Bereiche sind
ausgefressen! Dies wirkt sich bei Delfin-Motiven besonders
negativ aus, da die Belichtungsautomatik die dunkle
Wasseroberfläche auf die Helligkeit eines mittleren Grauwertes
setzt. |
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Gemäß der subtropischen Sonne:
Stellen Sie die Belichtungskorrektur auf -⅔ bis -1
(i. a. funktioniert dies nur in der
Programm-automatik [P], sowie in Zeit- und Blenden-automatik [Av] /
[A] bzw. [Tv] / [S]) |
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Die meisten Modelle verfügen zudem
über ein Menü „Bildeinstellungen“: Setzen Sie den Kontrast auf
Minimum (in der Regel ein negativer Wert) |
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Fehlbelichtung Ihrer Fotos erkennen
Sie unter Freilandbedingungen nicht auf dem Monitor. Nutzen Sie,
falls bei Ihrer Kamera verfügbar, die Histogrammfunktion. |
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Unnötige Funktionen abschalten:
Die eingebaute Nachschärfefunktion
Ihrer Kamera verstärkt das Elektronikrauschen und verringert
verfügbaren Platz auf der Speicherkarte. Bei Verwacklung,
Bewegungsunschärfe, schlechter Fokussierung und billigen Objektiven
ist sie völlig kontraproduktiv! Schärfen Sie – wenn überhaupt –
lieber am PC nach.
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Setzen im Menü Bildeinstellung sie
die Schärfe auf minimalen (negativen) Wert. |
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Auf Vollautomatik verzichten:
Schon alleine aus dem Grund, um eine
Belichtungskorrektur vorzunehmen, sollten Sie auf Vollautomatik
[Auto] und voreingestellte Motiv-Modi verzichten. Unter der
Programmautomatik [P] können Sie schon deutlich mehr selbst
einstellen. Noch besser: Die Zeitautomatik bzw. Blendenvorwahl [A] /
[Av]: Sie bestimmen die Blende selbst, ihre Kamera berechnet die
erforderliche Belichtungszeit.
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Die beste Abbildungsleistung ihres
Objektivs erhalten Sie, wenn Sie von der weitesten Öffnung um zwei
Stufen abblenden. Beispielsweise statt Blende 6.3 (ausgefahrener
Zoom) auf Blende 8.0 |
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Ab 1/1000 erhalten Sie mit
Teleobjektiven gestochen scharfe Bilder von Delfinen, auf denen der
Strömungsabriss und jeder einzelne Wassertropfen zu sehen sind.
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Bei gleicher Blende können Sie die
Belichtungszeit durch die Wahl einer höheren ISO-Empfindlichkeit
verkürzen. Jedoch wird die
Bildqualität bei zunehmenden ISO-Werten schlechter. Dieses
sogenannte Elektronikrauschen fällt bei Kompaktkameras (mit kleinem
Chip) besonders ins Gewicht. |
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Empfehlung für Blendenvorwahl und ISO
im Modus [Av] bzw. [A] : |
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Spiegelreflexkamera & Megazoomobjektiv |
Blende 8.0 |
ISO 200 - 400 |
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Spiegelreflexkamera & hochwertiges Telezoom |
Blende 5.6 |
ISO 100 - 200 |
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Kompakt- oder
Bridgekamera |
Blende 4.5 |
ISO 50
- 100 |
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lesen Sie
weiter in Teil II ... |
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