Primärproduzent
  Ökologische Funktion:
Meerheide (Cystoseira abies marina)
Photosynthese: Frisch gebildeter Sauerstoff steigt in Form von Blasen am Algenthallus empor
 

Alles höhere Leben auf unserem Planeten steht und fällt mit der Produktion der Pflanzen.

Pflanzliche Organismen beziehen ihre Lebensenergie aus dem Sonnenlicht. Mithilfe dieser frei verfügbaren Energie bauen sie aus anorganischen Stoffen, den Mineralien Nitrat, Phosphat dem Gas CO2 (Kohlendioxid) sowie aus zahlreichen Spurenelementen ihre körpereigenen organischen Stoffe auf. Diesen Prozess nennt man Photosynthese. Während der Photosynthese wird CO2 zu Sauerstoff umgewandelt - jenes Gas, das höheres Leben erst möglich macht.  Etwa 30 - 50% des in der Luft-Atmosphäre vorhandenen Sauerstoffs wird von Meeresalgen produziert.

Geringelter Seehase (Aplysia dactylomela) unbest. Grundel Zudem bieten dichte Algen-teppiche und Seegraswiesen Lebensraum und Versteck-möglichkeiten für zahlreiche Kleinlebewesen, Jungtiere und Larven. Sie bilden die Basis beim Aufbau ganzer Habitate und Lebensgemeinschaften
Algen liefern Nahrung und Versetck: Links geringelter Seehase (Aplysia dactylomela), rechts Grundel  
Kieselalge (Diatomee) Asparagopsis taxiformis Seegraswiese
Einzellige Kieselalge (Diatomee) Rotalge Asparagopsis taxiformis Seegraswiese

 

 

Formen und Arten

1)  Winzige einzellige Algen machen den Hauptteil der marinen Primärproduktion aus. Sie schwimmen entweder frei im Plankton oder sind an Substrat gebunden (Benthos). Die häufigste Abteilung sind Kieselalgen (Diatomeen). Die Siliziumdioxid-Schalen abgestorbener Zellen tragen massiv zur Sedimentbildung bei (Diatomeenerde) und benthisch lebende Arten verleihen beispielsweise dem Boden des Wattenmeers eine goldbraune Farbe.

2)  Mehrzellige Großalgen sind (mit Ausnahme der Treibalge Sargassum) auf die flachen Küstengewässer beschränkt. Es gibt drei Abteilungen bzw. Großgruppen: Rotalgen, Braunalgen (zu denen Tange gehören) und Grünalgen. Großalgen sind aus einem primitiven Zellverband aufgebaut, den man als Thallus bezeichnet. Sie besitzen zwar wurzel- sproßachsen- und blattähnliche Ausbildungen, das sind jedoch noch keine echten Organe.

3)  Aus der Gruppe der höheren Blütenpflanzen sind die Seegräser vom Land ins Meer zurückgekehrt. Weltweit gibt es jedoch nur 46 Arten.

 

 

 

Mögliche Störungen

Eutrophierung:  Die Algengemeinschaft erhält zusätzliche Nährsalze (Nitrat, Phosphat) durch Einleitung von unzureichend geklärtem Abwasser, Agrardünger, Lebensmittelabfälle u. ä. Einige Arten der Panzerkalkalgen (Dinoflagellaten) scheiden bei Massenvemehrung toxische Substanzen aus, die ganze Fischbestände dahinraffen.    --> Übersichtsartikel  Eutrophierung

Invasive Arten:  Fremde Arten werden eingeschleppt, die gegenüber der einheimischen Flora erhebliche Wettbewerbsvorteile haben, da natürliche Fraßfeinde fehlen. Im Mittelmeer werden die ökologisch wichtigen Seegraswiesen von der tropischen Alge Caulerpa taxifolia überwuchert.

Degradation der Küsten:  Durch Küstenbebauung werden viele natürliche Lebensräume, deren Grundlage benthische Großalgen bilden, zerstört. Der Neubau von Hafenmolen kann aufgrund veränderter Strömungsverhältnisse den lokalen Bestand an Seegraswiesen gefährden.

 

  


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