Mit der erhöhten
Primärproduktion nimmt zugleich die Zahl abfallfressender (detritivorer)
Arten erheblich zu. Im Charco del Conde beispielsweise schwimmen
Unmengen an Kastenmaul-Meeräschen (Liza aurata), die sich u. a.
von pflanzlichen und tierischen Zersetzungsprodukten ernähren. An
Suspensionsfressern trifft man v.a. auf Schlangensterne (Ophioderma
longicaudum) und verschiedene Arten von Seegurken (z. B.
Holothuria sanctori).
Die Avifauna wird an der Küste von
Weißkopf-Möwen (Larus cachinnans) dominiert, deren Bestände auf
den Kanaren Jahr für Jahr zunehmen. Für andere Vogelarten sind die Möwen
eine zunehmende Bedrohung, da sie ihnen Brutplätze und Nahrung streitig
machen. Zu nennen sind v. a.: Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris
diomedea), der Regenbrachvogel (Numenius phaeopus), der
Seidenreiher (Egretta garzetta) und der vom Aussterben bedrohte
Fischadler (Pandion haliaetus).
Im Phytoplankton kann sich
das Gleichgewicht durch massive Einleitung von Wachstumsstoffen soweit
verschieben, dass Kalkalgen (Dinoflagellaten) auf Kosten der Kieselalgen
(Diatomeen) dominieren. Damit geht nicht nur eine drastische Änderung in
der marinen Nahrungskette einher: Dinoflagellaten sind
hauptverantwortlich für sogenannte rote Fluten, die sowohl in der
Nordsee als auch im Mittelmeer bereits zu verheerenden Bestandsschäden
geführt haben.
Eutrophierung bedeutet aus dem grieschichen übersetzt
soviel wie "Wohlernährung". Dennoch - die gesamte biologische
Gemeinschaft wird trotz Nahrungsreichtum ärmer - vor allem an Stabilität
und Artenvielfalt (Biodiversität).
Die Situation auf in
kanarischen Gewässern (und in Valle Gran Rey) ist vergleichsweise
günstig, da die Inseln Inseln von frischem ozeanischem Wasser umspült
werden.
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