In
Lagunen herrschen Verhältnisse, die denen der Gezeitentümpel ähnlich sind.
Sie sind bei Niedrigwasser vom offenen Meer getrennt, erhalten jedoch mit
jeder Flut Austausch an Wasser und Organismen. Für feste Partikel wirken
Lagunen wie eine Sedimentfalle, folglich ist das Angebot organischer
Nährstoffe und Zersetzungsprodukt (Detritus) recht hoch und es wird ein
starkes saisonales Algenwachstum angeregt. Je nachdem, wie tief das Becken ist und wie
stark es sich mit der Sonne aufheizt bzw. im Winter abkühlt, kann sich nur
eine begrenzte Anzahl von Arten (v. a. an Meeresfischen) dauerhaft in der
Lagune aufhalten.
Der Charco del Conde
("Baby beach") in Valle Gran Rey de La Gomera ist verhältnismäßig flach,
sodass nur wenige Fischarten den starken Temperaturschwankungen gewachsen
sind. Neben den typischen Vertretern der → Gezeitenzone sind dort vor
allem Jungfische anzutreffen, und zwar von den Arten: Gold-Meeräsche (Liza
aurata), Meerpfau (Thalassoma pavo), Neonriffbarsch (Abudefduf luridus),
verschiedene Streifenbrassen (v. a. die Geißbrasse Diplodus sargus cadenati)
und Weitaugen-Butt (Bothus podas).
Am Rande des Charco
del Conde hält sich eine unglaubliche Anzahl von Seegurken (Holothuria
sanctori, Holothuria arguinensis) und Schlangensterne (Ophiodermo
longicaudum) unter den Steinen versteckt versteckt. Sie kommen nachts
heraus und fressen das mit organischen Partikeln angereicherte Sediment.
Hin und wieder halten sich dort sogar Maskenmuränen (Gymnothorax
unicolor) auf. |
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Goldmeeräschen (Liza
aurata) ernähren sich als Allesfresser von Algen, Kleintieren
und Detritus |
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Geißbrassen (Diplodus
sargus cadenati) und Zweibinden-brassen (Diplodus vulgaris)
nutzen die Lagune als Aufwuchsbecken |
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Der
Weitaugenbutt (Bothus podas) ist dank seiner Tarnung kaum zu
erkennen |
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