Bereits unterhalb von 200 Metern Tiefe herrscht völlige Dunkelheit. Da ohne
Licht keine Primärproduktion möglich ist, sind alle dort lebenden Organismen
auf Nahrung angewiesen, die direkt oder indirekt von der Oberfläche kommt.
Je tiefer es, geht, desto mehr setzt sich die Gemeinschaft aus Aas-,
Suspension- und Substratfressern zusammen. Der Grund ist von weißen Korallen
besiedelt (Madrepora oculata, Lophelia pertusa) und zwischen 1000 und 2000
Metern dominieren Glasschwämme (z. B. Pheronema grayi), die durch feinen
Kapillarräumen organische Partikel filtrieren. Unter den Krebsen sind sowohl
filigrane Garnelen (Parapandalus narval, Pleisionika spp.), als auch
Seespinnen (Maja goldziana) und Riesenkrabben (Paramola cuvieri) vertreten.
Zudem gibt es vor den
Kanaren eine artenreiche und abundante Gemeinschaft von großwüchsigen
Tiefsee-Haien (Centroscymnus coelolepis), Chimären (Dalatias licha,
Hydrolagus affinis) und Rochen (Bathyraja richardsoni), die alle eine
benthische Lebensweise führen. Sie ernähren sich räuberisch von Fisch,
Kopffüßlern und Krebsen. Im Magen von Centroscymnus coelolepis wurden sogar
Reste von Meeressäugern gefunden.
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Eine
Weißkopfmöwe (Larus cachinnans) pickt an dem Aas eines
unbestimmten Tiefseefisch |
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Nur die
Kadaver von sehr großen Tieren erreichen den Meeresgrund in einigen
Tausend Metern Tiefe, ohne zuvor fast vollständig zerlegt worden zu
sein (hier: unbestimmter Haikadaver) |
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