Circalitoral
 
Steilhänge
Ab einer Tiefe von 30 Metern ist die Unterwasserwelt in ein einheitlich blaues Dämmerlicht gehüllt. Brandung und Wellenbewegung der Oberfläche sind kaum noch wahrnehmbar, es herrschen jedoch gerichtete Unterwasserströmungen. Algenwiesen können bei den geringen Lichtverhältnissen nicht mehr gedeihen. Stattdessen sind die Felsen von flachen, krustenartigen Kalkrotalgen bedeckt, die noch in bis zu 150 Metern Tiefe ausreichende Lichtausbeute erzielen. Umso mehr Platz und Besiedlungsfläche steht den festsitzenden Wirbellosen zur Verfügung. Gelbe und rote Gorgonien (Leptogorgia viminalis, Leptogorgia ruberrima) sind charakteristisch für Tiefen ab 30 Meter. Es handelt sich um Hornkorallen, deren Hartsubstanz von kolonialen Polypen aufgebaut wird. Wo konstante Unterwasserströmungen vorhanden sind, besiedeln beide Arten dichte Felder, um sich von dem zugeströmtem Plankton zu ernähren.

Ab einer Tiefe von 70 Metern besteht das Substrat hauptsächlich aus Kalkmaterial abgestorbener Rotalgen und Schalentiere. Darauf stehen dichtbewachsene Felder der orangen Koralle Dendrophyllia ramea. Diese Koralle wird von zahlreiche Schwämmen, Moostierchen (Bryozoen), Nesseltieren, Kalkröhrenwürmern, Muscheln und Kalkrotalgen besiedelt. Solche Dendrophyllo-Gemeinschaften sind in dieser Tiefenzone sehr charakteristisch und auf ihre Weise ähneln sie den Algenwiesen des Flachwassers.

Unter den mobilen Grund- und Höhlenbewohnern sind Großkrebse, wie der Bärenkrebs (Scyllarides latus), die gewöhnliche Languste (Palinurus elephas) oder der atlantische Riffhummer (Enoplometopus antillensis) anzutreffen, ebenso der Meeraal Conger conger. Zu den weiteren Fischvertretern zählen Fahnenbarsche (Anthias anthias), Rotbrassen (Pagellus erythrinus), Dickkopf-Zahnbrassen (Dentes gibbosus) und Glatthaie (Galeorhinus galeus).

 
 
Rote Gorgonien (Leptogorgia ruberrima)
Rote Gorgonien (Leptogorgia ruberrima) erleuchten erst im Schein einer Taucherlampe in ihrer Farbenpracht.
Rhodolith
Bei den krustenartigen Überzügen der Felsen handelt es sich im Kalkrotalgen, die noch bei sehr schwachen Lichtverhältnissen wachsen.
Großer Bärenkrebs (Scyllarides latus)
Bärenkrebse (Scyllarides latus) findet man bis in 200 m Tiefe
Icrinia sp.   Atlantische Riffhummer (Enoplometopus antillensis)
Schwamm aus der Gattung Icrinia   Der Atlantische Riffhummer (Enoplometopus antillensis)
 

  


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Sichtungsdaten und Verhalten der Cetaceae (Wale & Delfine), Monitoring (marine Wirbellose, Fische), Foto-Dokumentation