Algenteppich
Meeresalgen besitzen
keine Wurzeln oder ähnliche Speicherungsorgane, sie sind daher
durchgehend auf viel Feuchtigkeit angewiesen. Oberhalb der
Niedrigwasserlinie bilden sie sehr dichte Teppiche, um im Verband
genügend Wasser zurückzuhalten. Solche Gemeinschaften bestehen
vorwiegend aus Rotalgen, die sehr fein verästelt und deren Zellen mit
Kalk verstärkt sind, wie etwa Jania rubens, Corallina elongata oder
Geldium sp.
In den moosartigen Algenwiesen wird nicht nur Wasser, sondern auch
Sediment zurückgehalten und es entsteht ein regelrechter Mikrokosmos für
winzige Wirbellose. Darunter finden sich unzählige Borstenwürmer,
Plattwürmer, Klein-Krebse, Mikro-Schnecken und Larven von Seesternen,
Schlangensternen und Seeigeln. Vor allem die Limikolen Sandregenpfeifer
(Charadrius hiaticula) und Steinwälzer (Arenaria interpres) betrachten
die vom Meer entblößten Algenteppiche als ihren gedeckten Tisch.
Die obere Verbreitungsgrenze der Großalgen allerdings beanspruchen
Grünalgen der Gattung Enteromorpha (Darmtang). Als extrem hitze-, salz-
und süßwassertolerant gedeihen sie noch bis zwei Meter über dem
Niedrigwasserspiegel in winzigen Gezeiten- und Spritzwasser-Pools.
Unter Wasser setzt sich der Algenbewuchs selbstverständlich nahtlos
fort. Es dominieren jedoch andere Arten. An stark brandungsexponierten
Felsküsten beispielsweise ist dies die Braunalge Cystoseira abies marina
(Meerheide), die bereits knapp oberhalb des mittleren
Niedrigwasserstands dichte Tangwälder bildet.
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Die Algenteppiche (sub-)tropischer
Felsküsten setzen sich aus fein verzweigten Rotalgen zusammen |
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Diese winzigen Tiere
sind in den Algenteppichen versteckt: Flohkrebs (Amphipode),
Steinkrabbe, Feuerwum und Schlangenstern. |
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Die Algenteppiche bieten
wichtige Nahrung für Limikolen (hier: Steinwälzer Arenaria interpres) |
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