Kennzeichen:

Die Weißkopfmöwe ist an der Oberseite grau gefiedert, trägt schwarzweiße Flügelspitzen und hat leuchtend gelbe Beine - letzteres ist sicherstes Unter-scheidungsmerkmal zur Silbermöwe (Larus argentatus).

 

 

Biologie & Ökologie:

Die Weißkopfmöwe ist die einzige auf den Kanaren brütende Möwenart. Ihre Bestände werden derzeit auf ca. 5.000 Paare geschätzt und nehmen jährlich zu. Die Brutzeit beginnt gegen Ende April. Es werden 2 - 3 Eier gelegt, die Küken schlüpfen im Mai. Junge Weißkopfmöwen unterscheiden sich von den alten deutlich durch ihre braune Fiederung.

 

Weißkopfmöwen sind opportunistische Allesfresser mit einer speziellen Vorliebe für Aas. Sie suchen täglich zu Niedrigwasser die Küstenlinie nach angespültem Essbaren ab und begleiten Fischerboote auf Hochsee. Vor allem in Hafenanlagen ergattern sie Unmengen an Fischereiabfällen. Auch an offenen Müllkippen sammeln sie alle möglichen Nahrungsreste ein, darunter Brot, Obst und Gemüse. Zudem sind sie dazu imstande, Kleinsäuger zu über-wältigen.

 

 

Besonderheiten:

Um Schalen- und Krustentiere zu öffnen, haben die Weißkopfmöwen eine besondere Technik entwickelt: Sie fliegen mit der Beute empor und lassen sie aus großer Höhe auf harten Fels aufschlagen. Besonders häufig findet man in der Gezeitenzone ausgefressene Panzer der grauen Felsenkrabbe (Plagusia depressa), die auf den leicht erhöhten Felsen liegen gelassen werden, so als hätten sich die Krebse vor ihrem Ableben selbst dort hingesetzt.

 

Früher wurde die Weißkopfmöwe als eine Unterart der Silbermöwe beschrieben. DNA-Analysen haben jedoch ergeben, dass es sich um eine eigene Art handelt.

 

Bedrohung durch den Menschen:

Weißkopfmöwen verhalten sich anderen Vogelarten gegenüber recht aggressiv. Sie stehlen ihre Beute, ihre Brutgelege und fressen kleinere Vögel sogar auf.

Die durch Kulturabfälle des Menschen begünstigte Bestandszunahme der Möwen stellt eine empfindliche Störung des gesamten Ökosystems dar. Geschützte Vogelarten wie Reiher, Brachvogel, Fischadler oder Gelbschnabel-Sturmtaucher geraten dadurch zusätzlich unter Druck.

 

 

 

   
  Weißkopfmöwe  (Larus cachinnans)
  Junge Weißkopfmöwen (Larus cachinnans) sind braun gefiedert
  Weißkopfmöwe  (Larus cachinnans)
  Die Möwen haben eine Vorliebe für Fischerei-Abfälle
  Italienischer Taschenkrebs (Plagusia depressa)
  Sie knacken Krebspanzer, indem sie sie aus der Luft auf harte Felsen fallen lassen.
  Weißkopfmöwen und Gelbschnabel-Sturmtaucher
  Anderen Vogelarten (hier: Gelbschnabel-Sturmtaucher) machen sie die Nahrung streitig.
 

  


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