Kennzeichen:

Rauzahndelfine besitzen eine einzigartige Kopfform: Der Schnabel geht nahtlos (ohne Falte) in die Stirn über. Daher werden sie in der Literatur als "häßliches Entlein unter den Delfinen" bezeichnet - sicher zu Unrecht!

Auf See auffälligstes Kennzeichen  ist die außerordentliche Synchronität mit der sich die Delfine zueinander bewegen - und zwar sehr dicht nebeneinander zusammengedrängt. Der Rücken ist grau wie beim Großtümmler, der Bauch weist auffällige rosa Flecken auf. Feine Längsrillen in den Zähnen standen bei der Namensgebung Pate, sie sind in freier Wildbahn praktisch jedoch nicht zu sehen.

Da die Rauzahndelfine reine tropische Hochseebewohner sind und flache Schelfgebiete meiden, sind sie bis heute weltweit wenig bekannt.

 

Biologie & Ökologie:

Rauzahndelfine leben meist in Schulen von durchschnittlich 10 - 20 Tieren. Als ausdauernde Taucher verbleiben sie bis zu 15 Minuten unter Wasser und ernähren sich vorwiegend von Fischen und Tintenfischen der Tiefsee. Lebensweise und Biologie (z. B. die tatsächliche Tauchtiefe) sind bis heute allerdings unzureichend erforscht.

 

Vor den kanarischen Inseln halten sich die Schulen den Sommer über ver-mehrt in Küstennähe auf, um ihre Kälber zu gebären. Man vermutet, dass vor La Gomera eine ganzjährig stabile Population besteht.

 

 

Besonderheiten:

Da das kanarischen Archipel nicht auf einem Kontinentalsockel steht, sondern sehr steil in die Tiefe hinabfällt, sind die Gewässer einzigartig, um reine Hochseebewohner wie Rauzahndelfine (und tief tauchende Arten  wie Schna-belwale und Pottwale) zu beobachten.

Rauzahndelfine verhalten sich herannahenden Booten gegenüber recht scheu verhalten, somit ist viel Geduld und Vorsicht erforderlich. Gewöhnlich reiten sie weder auf der Bugwelle, noch springen sie ganz aus dem Wasser. Ihre interaktiven und spielerischen Verhaltensweisen sind jedoch beachtlich. Der Sprung mit dem halben Körper aus dem Wasser (breaching) wird häufiger beobachtet und ebenso entwickeln die Tiere ein lebhaftes Interesse beim Spiel mit Objekten (wie z. B. Plastiktüten) oder mit anderen Tieren (z. B. Meeresschildkröten).

 

 

 

Bedrohung durch den Menschen:

Als reine Hochseebewohner sind Rauzahndelfine durch menschliche Aktivitäten im Vergleich zu anderen Cetaceen weniger bedroht. Manchmal geraten sie in den Beifang (vor allem der Thunfisch-Fischerei). Vor Japan, Sri Lanka und in der Karibik wird eine kleinere Zahl kommerziell gefangen.

   
  Rauzahn-Delfin  (Steno bredanensis)
  Rauzahndelfin (Steno bredanensis): Spiel unter Wasser
  Rauzahn-Delfin  (Steno bredanensis)
  Rauzahndelfine schwimmen in Reih und Glied
  Rauzahn-Delfin  (Steno bredanensis)
  Breaching
  Rauzahn-Delfin  (Steno bredanensis)
  Gefährliches Spiel mit einer Plastiktüte

***  Alle Fotos sind von Whalewatching-Touren vor La Gomera (Kanaren)

--> Sanfte Walbeobachtung auf der "Bello Horizonte", Chinea Morales

  


www.ocean-la-gomera.com- Meeresbiologische Exkursionen in Valle Gran Rey, La Gomera (Kanarische Inseln)

Sanfte Walbeobachtung (soft Whalewatching) -  Felswatt-Exkursion -  Schnorcheln -  Unterwasserfotografie

Sichtungsdaten und Verhalten der Cetaceae (Wale & Delfine), Monitoring (marine Wirbellose, Fische), Foto-Dokumentation