Kennzeichen:

Der Gelbschnabel-Sturmtaucher ist ein kleiner Albatross-Verwandter aus der Ordnung der Röhrenschnabel (Procellariidae). Als reiner Seevogel trägt er eine "Entsalzungsanlage" in Form eines Doppelrohrs auf dem Schnabel. Bereits anhand seiner Flugweise ist er aus Entfernung klar von den Möwen zu unterscheiden: Er gleitet sehr dicht über die Wasseroberfläche und nutzt geschickt die Aufwinde zwischen den Wellenbergen und -tälern aus.

 

 

Biologie & Ökologie:

Der Gelschnabel-Sturmtaucher ist mit ca. 30.000 brütenden Paaren der häufigste Vogel auf den Kanaren. Die Brutzeit beginnt etwa ab Ende Mai und findet an den steilen Felsküsten statt. Pro Paar wird nur ein großes Ei gelegt und in Felsspalten oder unter großen Steinen auf dem Boden ausgebrütet. Das Küken schlüpft etwa Ende Juli. Ab Mitte Oktober werden die Jungvögel flügge und die Kolonie startet den Überflug über den Atlantik nach Latein-amerika. Die Jungvögel verbleiben dort bis zum 6. Lebensjahr, während die Alten jedes Jahr etwa Ende Februar auf die Kanaren zurückkehren.

 

Gelbschabel-Sturmtaucher sind überaus geschickte Fischer. Während sie auf Beutesuche nur eine Handbreite über das Wasser gleiten, sehen sie klar durch die Oberfläche hindurch und können bei Bedarf bis zu 15 Meter tief tauchen. Sie ernähren sich vor allem von Makrelen, die sie oft in gemeinsamer Jagd mit Fleckendelfinen oder Brydewalen erbeuten.

 

 

 

Besonderheiten:

Praktisch jeder Tourist, der zwischen März und Oktober die Kanaren bereist, muss sich über seltsame Schreie wundern, die er nachts hört: "Aua-aua-ahh - aua-aua-ahh" - Dies sind die Rufe der Gelbschnabel-Sturmtaucher, wenn sie nachts an ihren Brutplätzen fliegen. Die beiden Elternteile wechseln sich regelmäßig mit der Brutfürsorge ab, während der andere Teil über Tage auf See unterwegs ist, um zu fischen.

 

Neuerdings wird der Gebschnabelsturmtaucher Calonectris diomedea im Deutschen auch als Sepiasturmtaucher beschrieben.

 

 

   
  Gelbschnabel-Sturmtaucher, Sepiasturmtaucher, Pardela  (Calonectris diomedea)
  Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea) läuft meterweit übers Wasser, um zu starten
  Gelbschnabel-Sturmtaucher, Sepiasturmtaucher, Pardela  (Calonectris diomedea)
  Ein Sturmtaucher bei Baden
  Gelbschnabel-Sturmtaucher, Sepiasturmtaucher, Pardela  (Calonectris diomedea)
  Der charakteristische Schnabel mit dem Doppelrohr
 

Bedrohung durch den Menschen:

Gelbschabel-Sturmtaucher werden wie andere Seevögel insbesondere durch den kommerziellen Thunfischfang mit Ringwaben-Netzen oder durch Langleinen-Fischerei bedroht. Die Brutplätze an den Küsten fallen z. T. einer zunehmenden Bebauung zum Opfer. Außerdem besteht ein jährlich wachsender Druck durch die Weißkopf-Möwen (Larus cachinnans), deren Bestände sich durch Konsum- und Fischereiabfälle des Menschen auf den Kanaren kontinuierlich vergrößern.

 

 

 
Gelbschnabel-Sturmtaucher, Sepiasturmtaucher, Pardela  (Calonectris diomedea)
Streit um einen sterbenden Fisch (Hintergrund: Weißkopfmöwe)
 

***  Alle Fotos sind von Whalewatching-Touren vor La Gomera (Kanaren)

--> Sanfte Walbeobachtung auf der "Bello Horizonte", Chinea Morales

  


www.ocean-la-gomera.com- Meeresbiologische Exkursionen in Valle Gran Rey, La Gomera (Kanarische Inseln)

Sanfte Walbeobachtung (soft Whalewatching) -  Felswatt-Exkursion -  Schnorcheln -  Unterwasserfotografie

Sichtungsdaten und Verhalten der Cetaceae (Wale & Delfine), Monitoring (marine Wirbellose, Fische), Foto-Dokumentation