Kennzeichen:
Meeräschen sind relativ unscheinbar grau. Jungfische erscheinen silbrig, bei
älteren ist der Rücken deutlich dunkler (okka-oliv). Seitlich tragen sie
zahlreiche gelbliche Längsstreifen. Charakteristisch ist das breite,
"kastenförmige" Maul.
Biologie & Ökologie:
Meeräschen sind Allesfresser mit einem ungewöhnlich differenzierten
Gebiss. Sie ernähren sich von Algen, kleinen Wirbellosen, von Aas
und von organischem Abfall (Detritrus). In flachen Küstengewässern
besiedeln sämtliche Lebensräume von sandigen bis felsigem Substrat
oder an künstliche Anlagen. Jungfische halten sich schwarmweise vor
allem in Lagunen und Gezeitentümpeln auf. Sie schwimmen nahe der
Oberfläche; manchmal mit dem Kopf aus dem Wasser gereckt, um
treibende Algenreste einzusammeln.
Ausgewachsene
Meeräschen beobachtet man hauptsächlich in Grundnähe, wo sie in kleinen
Gruppen oder als Einzelgänger Nahrung suchen.
Besonderheiten:
An Molen
von Fischereihäfen sind Meeräschen mit Abstand die häufigsten
Fische: Sie ernähren sich von Fischabfällen, Weißbrot und von Algen,
die an dem künstlichen Substrat wachsen. Man beobachtet dort vor
allem Jungtiere mit einer Länge unter 15 cm.
Mit ihrer
Präferenz für organischen Abfall (Detritus) sind Meeräschen
ebenfalls ein Indikator für schlecht geklärtes oder ungeklärtes
Abwasser oder Lebensmittelreste, die im Meer "entsorgt" werden.
In
kanarischen Gewässern gibt es drei weitere Arten derselben Familie,
die zwar weniger häufig, aber kaum von der Goldmeeräsche zu
unterscheiden sind: Chelon labrosus, Múgil cephalus,
Oedalechilus labeo.
Bedrohung durch den
Menschen:
Durch Verunreinigung der marinen Lebensräume mit organischen
Abfällen nehmen die Bestände der Meeräschen stark zu. Die
Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht und die natürliche
Artenvielfalt sind schwer abzuschätzen.
Es wurde von einem Strand auf Gran Canaria berichtet, an dem über
einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren die Abfälle einer Brotfabrik
ins Meer geleitet wurden. Schließlich wurden auch Badegäste von
Fischen angeknabbert.
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