Kennzeichen:

Der Brydewal, so benannt nach einem Norweger, ist der einzige Bartenwal, der ganzjährig in subtropischen bis tropischen Breitengraden verbleibt. Zwischen 30° Nord und 30° Süd ist er bei Wassertemperaturen ab 20°C weltweit verbreitet. Äußerlich ist er in freier Wildbahn schwer von dem Seiwal und anderen Furchenwalen zu unterscheiden. Er trägt jedoch drei charakteris-tische Längsleiten an seinem Kopf, während die übrigen Arten nur eine mittige besitzen.

 

 

Biologie & Ökologie:

Im Gegensatz zu anderen Bartenwalen ernährt sich der Bryde-Wal ausschließ-lich von Fisch. Dies ermöglicht ihm den ganzjährigen Aufenthalt in plankton-armen (sub-)tropischen Gewässern, sowie eine von den Jahreszeiten unab-hängige Fortpflanzung. Die Tiere sind häufig als Einzelgänger anzutreffen. Manchmal bilden sich aber auch beständige Paare oder Jagdgemeinschaften mit bis zu fünf Mitgliedern.

 

Auf der Jagd ändern sie ständig ihre Richtung, um kleine pelagische Fische (Sardinen, Makrelen) zusammenzutreiben. Die Beuteschwärme formieren sich unter der Bedrohung zu einer dichten Kugel, was es dem Bryde-Wal erleichtert, sie sehr effizient durch die Technik des Schluckfilterns einzuver-leiben. Die oberflächennahen Tauchgänge dauern meist nur wenige Minuten, wobei der Wal eine Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h erreicht.

 

Brydewale werden auf ihrer Jagd häufig von zahlreichen Sturmtauchern begleitet. Da die Vögel sehr gut dazu in der Lage sind, den untergetauchten Wal durch die Wasseroberfläche zu beobachten, kündigen durch ihr Verhalten dem menschlichen Beobachter das sein nächstes Auftauchen an. Manchmal beteiligen sich zugleich Thunfische und große Schulen der Fleckendelfine an der Jagd.

 

 

Besonderheiten:

Der Brydewal ist vor den Kanarischen Inseln der häufigste Großwal. Die meisten Sichtungen sind vom Frühjahr bis zum Herbst. Die Wale  erzeugen einen ca. 5 Meter hohen, buschigen Blas, der nicht nur weithin sichtbar ist, sondern bei vielen Individuen auch sehr streng riecht.

 

Einige Autoren unterteilen die Art in zwei, wobei der Brydewal den  neuen lateinischen Namen Balaenoptera brydei erhält, um ihn vom Eden-Wal (Balaenoptera edeni - ehemals Brydewal) zu unterscheiden.

 

Bedrohung durch den Menschen:

Der Brydewal wird heute noch von Japanern kommerziell gejagt (Etwa 50 Stück pro Jahr).

 

   
  Brydewal  (Balaenoptera edeni / Balaenoptera brydei)) - Walbeobachtung (Whalewatching) vor La Gomera
 

Brydewal (Balaenoptera edeni / B. brydei):

Der Kopf mit den charakteristischen Längsleisten

  Brydewal  (Balaenoptera edeni / Balaenoptera brydei)
  Ein dünner buschartiger Blas bis 5 m Höhe
  Brydewal  (Balaenoptera edeni / Balaenoptera brydei)
  Unterwasseraufnahme des Brydewals
  Makrelenschwarm (Scomber colias)
  Dem Brydewal kommt es recht: Die Makrelen formieren sich zu einer dichten Kugel

***  Alle Fotos sind von Whalewatching-Touren vor La Gomera (Kanaren)

--> Sanfte Walbeobachtung auf der "Bello Horizonte", Chinea Morales

  


www.ocean-la-gomera.com- Meeresbiologische Exkursionen in Valle Gran Rey, La Gomera (Kanarische Inseln)

Sanfte Walbeobachtung (soft Whalewatching) -  Felswatt-Exkursion -  Schnorcheln -  Unterwasserfotografie

Sichtungsdaten und Verhalten der Cetaceae (Wale & Delfine), Monitoring (marine Wirbellose, Fische), Foto-Dokumentation